1788 9. August. Der äußere Friedhof (Alte Südliche oder Alter Südfriedhof) wird zum Hauptfriedhof, Centralfriedhof ernannt, Bestattungen innerhalb der Stadtmauer untersagt. Eingliederung des Militärfriedhofes, zugleich dessen Erweiterung durch Zukäufe von wenigen Tagwerk Grund und die Angliederung des protestantischen Friedhofes.
1789 17. Januar und 7. Februar. Erlass des kurfürstlichen Reskripte, unter Kurfürst Karl Theodor, der seit 1777 die Regentschaft übernahm und mit über 800 Mannheimern, weitgehend protestantischen Glaubens, nach München übersiedelte. Diese 2 Reskripte untersagten Beisetzungen in Kirchen und Kirchfriedhöfen innerhalb der Stadtmauer und befahl die Schließung dieser Friedhöfe. Ferner wurden die Gebeine der auf den Friedhöfen Bestatteten gesammelt und in einem Massengrab auf dem äußeren Friedhof beigesetzt.
1789 10. März. Eine weitere Verordnung "Die Aufhebung der Freythöfe bey St. Peter wie der, bey U. L. Frau in München betreffend" ergeht.
1789 21. März. Der Kurfürst verweigert der Stadt die Bewilligung, die durch Verlegung der Friedhöfe freiwerdenden Plätze verkaufen zu dürfen.
1789 4. April, findet die Weihe des erweiterten Friedhofes statt.
1789 18. Juni. Erlass des Hofoberrichteramts. Die Ruhezeit wird auf 12 Jahre, die Grabtiefe auf 2.10 Meter und die Zeit der Aufbahrung auf 36 bis 48 Stunden nach dem Tod festgelegt. Aufgrund der weitverbreiteten Angst als "Scheintoter" bestattet zu werden, legte man diese Frist fest.
1789 26. Juni, wurde die Freigabe des neuen Teiles für Bestattungen erteilt. Der Grund für diese Verzögerung waren noch nicht abgeschlossene Bauarbeiten.
1790 Ab diesem Jahr kam es zum Einsatz von Leichenkutschen, allerdings unter großen Bedenken und Protesten, da man um den Arbeitsverlust der Leichenträger fürchtete.
1791 Der Totenkerker (Beinhaus) wird zum Leichenhaus umgebaut, in dem auch Sektionen vorgenommen werden konnten. Aufgrund der vom Hofoberrichteramt beschlossenen Frist der Aufbahrung musste dafür ein "geeigneter Ort" geschaffen werden. München war somit eine der ersten Städte, die eine Leichenhalle ihr Eigen nennen durften.
1793 Im Juli wurde die Stelle eines Totenbeschauers ausgeschrieben. Der Bericht aus Hilpoltstein förderte mit Sicherheit diese Stellenausschreibung. 1791 wurde der dort wirkende Pfarrer nach einem Schlaganfall beigesetzt. Angeblich hatten mehrere Personen während der Bestattung Klopfzeichen vernommen, sodass man beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Als der Sarg nach seiner Exhumierung geöffnet wurde, lag der Verstorbene nicht auf dem Rücken, sondern hatte sich auf den Bauch gedreht.
1800 München zählt 30.0000 Einwohner
1802 Die Säkularisation, Aufhebung der kirchlichen Gewalt, der Gerichtshoheit und der Polizei der Stadt München. Der Stadt wird die Aufsicht über das Friedhofspersonal entzogen.
1806 Der Centrale Friedhof untersteht der königlichen Stiftungsadministration des Kultus.
1814 Erlass einer Dienststruktur, die später von der Stadt übernommen wurde.
1817 Erneuerung der Gemeindeedikte, erste vorsichtige kommunale Verwaltung.
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