1840 Erste Überlegungen über einen neuen Friedhof im Norden der Stadt. Doch Ludwig I. entschied für eine Erweiterung des Centralen Friedhofes. Mit der Ausarbeitung wurde Friedrich von Gärtner beauftragt. Beide reisten nach Italien, nachweislich nach Pisa, um den dortigen Campo Santo, sowie nach Bolonga, den Certosa di Bolonga zu studieren.
1842 Friedrich von Gärtner unterbreitet König Ludwig I. die ersten Pläne des Neuen Campo Santo.
1844 Nach mehrfacher Änderung der Pläne, sie beinhalten auch eine Erweiterung des Leichenhauses, wird der Bau begonnen. Aufgrund der äußerst prunkvollen Gestaltung des Arkadenganges mit seinen 175 Gruften beträgt die Bausumme 300.000 Gulden.
1846 Die Einwohnerzahl Münchens erreicht 100.000.
1848 Aufzeichnungen sämtlicher Bestattungen.
1850 27. Februar. Der neu angelegte Teil, der Campo Santo, wird durch den Erzbischof von München und Freising eingeweiht.
1850 4. März. Einsegnung des Friedhofes von evangelischer Seite.
1853 8. Mai. Beschluss des Magistrats über die Anschaffung einer Uhr an der Front des Leichenhauses, durch den Mechanikus Hr. Manhart. Als Grund wurde aufgeführt, dass Begräbnisse schon vor der angegebenen Zeit stattgefunden haben und somit dann die zur Trauerfeier pünktlich eintreffenden die Leidtragenden waren.
1854 15. Juli. Die Zweite und größte Choleraepidmie bricht aus. Bis zu Ihrem Ende, das nach einem Themperaturstutz am 31. August eintritt, verlieren ca. 3.000 Menschen ihr Leben. Errichtung einer Holzbaracke, da das Fassungsvermögen des Leichenhauses nicht mehr ausreichend war.
1854 Die Dienstinstruktion für "Aufseher des allgemeinen Leichenackers", werden Erlassen. In diesen ersten aufgezeichneten Verhaltensregeln wird Folgendes festgelegt: keine Fackeln mehr an den Gebäuden oder Mauern zu löschen, keine Kinder ohne Aufsicht, keine steunenden Hunde, kein lärmen, pfeifen, singen, sowie keinen Tabak rauchen.
1868 - 1869 Planung und Fertigstellung des "Alten Nördlichen Friedhofes" in der Arccisstraße unter dem Stadtbaurath Ritter Arnold von Zenetti.
1871 Februar. Neuer Magistratbeschluss, bei Pockenepidemien muss der Leichen- und Grabschmuck mit in das Grab gelegt werden und darf nicht, wie zu dieser Zeit üblich, mit nach Hause genommen werden.
1873 Ausbruch der dritten Choleraepidemie. Das Bestattungswesen wurde neu strukturiert. Das ständig besetzte Büro wurde in der Wagenremise an der Thalkirchner Straße (heutiger Spielplatz) eingerichtet, um die nun vorgeschriebene rasche Bestattung innerhalb von sechs Stunden zu ermöglichen.
1898 8. November. Der Magistrat beschließt "Die Schließung der Älteren Friedhöfe Münchens" bis spätersten 30. Juni 1924. In diesem Zusammenhang kam es erneut zu einer Erneuerung des Bestattungswesens, unter dem Aspekt der Hygiene (Max von Pettenkofer).
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